100 Jahre Volkshochschule, 50 Jahre Musikschule und 25 Jahre Forum Aktive Ältere

Foto Jubiliäum: Jörg Niebergall, das Foto entstand bei der Ehrung der Kursleitenden

Foto Raiffeisendruckerei: Stadt Neuwied/Archiv, dieses Foto von 1936 zeigt die Raiffeisendruckerei in Neuwied. 2004 zog die VHS dort ein.

100 Jahre Volkshochschule, 50 Jahre Musikschule und 25 Jahre Forum Aktive Ältere. Am 21. April 2023 konnten wir gleich 3 große Jubiläen feiern, darunter auch das 100-jährige Jubiläum der vhs: Die vhs musste ihre Jubiläumsfeierlichkeiten aufgrund von Corona jedoch um 3 Jahre verschieben, sodass sie mittlerweile sogar stolze 103 Jahre zählt. Die Veranstaltung wurde durch interessante, wohlklingende und abwechslungsreiche musikalische Einlagen unserer Musikschule — von Klavier bis Trommel war für Alle etwas dabei — eingerahmt. Das Jubiläum nutzten wir auch zu Ehrung unserer langjährigen VHS- und Musikschuldozenten. Zu Gast waren unter anderem Christoph Utz, der Vorsitzende des Landesverbandes der Musikschulen und Ute Friedrich, Direktorin des Landesverbandes RLP der Volkshochschulen.

Vielen Dank für Euer zahlreiches Erscheinen und Eure Unterstützung!

 

Hintergrund: Die Geschichte der Volkshochschule Neuwied
Am 18. Mai 1920 wurde auf Initiative des Lehrers Otto Kopelke die Volkshochschule Neuwied in der Aula das Neuwieder Oberlyzeums, des heutigen Rhein-Wied-Gymnasiums, gegründet. Das Programm war unterteilt in die Bereiche ‚Geschichte‘, ‚Literatur‘, ‚Angewandtes Rechnen‘ und ‚Philosophie‘. Die Aufgabe der Volkshochschule sah Kopelke darin, ein „verbindendes Gemeinschaftsbewusstsein zu schaffen mit einer neuen, gemeinsamen Kultur“. Es war daher das Ziel der Volkshochschule Neuwied, „geistige Bildung zum Allgemeingut zu machen“.

Die Zeit des Nationalsozialismus hatte auch Auswirkungen auf die Volkshochschule. Ab dem 16. März 1934 legte die Volkshochschule eine „Zwangspause“ ein und wurde am 04. Oktober 1946 wiedergeboren. In den 1950er-Jahren stehen die Allgemeinbildung und auch die künstlerische Selbstverwirklichung im Mittelpunkt der Aufgaben der Volkshochschule.

1973 wird Dieter Melsbach als erster hauptamtlicher Leiter der Volkshochschule Neuwied eingestellt. Im gleichen Jahr wird die Musikschule als Abteilung der Volkshochschule ins Leben gerufen. Im Jahr 1977 wird die Volkshochschule Neuwied vom rheinland-pfälzischen Kultusministerium im Rahmen des Weiterbildungsgesetzes staatlich anerkannt. Im Zuge dessen wird die Rechtsform von einem „nicht eingetragenen Verein“ in eine „Unselbstständige Anstalt auf Ämterebene“ geändert.

1983 gibt es wichtige Veränderungen in der Volkshochschule Neuwied. Während der Unterricht zu Beginn der Volkshochschule noch in bis zu 20 Schulen im Umkreis von Neuwied stattfand, wurde Ende des Jahres das erste eigene Haus in der Bahnhofstraße 4 bezogen. Die neuen Räumlichkeiten ermöglichten ganztägiges Unterrichten, sie boten aber auch Platz für eine Cafeteria, die dem informellen Austausch diente. Zeitgleich mit dem Umzug fand eine Umbenennung der Volkshochschule Neuwied statt. Die Presse rief die Bevölkerung der Stadt auf Namensvorschläge einzureichen. Im Dezember 1983 erhielt die Volkshochschule Neuwied schließlich den Namen „Die Brücke“, Namenspatin wurde Ursula Schäfer. Der Name steht dabei als Symbol für die angestrebte Verbindung und Begegnung von Menschen mit unterschiedlichsten Erfahrungen und Hintergründen. Die Volkshochschule Neuwied spiegelt somit in ihrem Namen bereits ihre Aufgabe wider: Brücken zu schlagen.

Die Instandhaltung des Gebäudes der VHS in der Bahnhofstraße erforderte größere Investitionen; zudem bestand das Problem der Raumknappheit. Die Stadt Neuwied stellte der VHS daher ein vollständig saniertes Gebäude in der Heddesdorfer Straße 33 zur Verfügung. Dieser Gebäudekomplex ist nicht nur behindertengerecht angelegt, sondern bietet neben Lehrküche, Kunstwerkstätten, Gymnastikraum und Fotolabor auch Platz für alle Kurse der Volkshochschule und der Musikschule.

Im Februar 2005 erhielt die vhs Neuwied als erste VHS in Rheinland-Pfalz das LQW-Zertifikat der unabhängigen Testierungsstelle ArtSet GmbH in Hannover für die Qualität ihrer Arbeit. Seit der Flüchtlingswelle im Jahr 2015 hat die vhs Neuwied sehr großen Anteil an der Integrationsarbeit in der Stadt Neuwied und mittlerweile mehr als 150 Integrationskurse durchgeführt. Zum 01.01.2020 wurde der Eigenbetrieb vhs „Die Brücke“ der Stadt Neuwied aufgelöst und in die Ämterstruktur der Stadtverwaltung Neuwied überführt. Die Amtsleitung wurde dann von Frau Jutta Günther übernommen.